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Franz Bänsch - Versöhner in Zeiten des Schreckens

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Am 8. April 1961 starb Pater Franz Bänsch in Dresden. 

Er hatte sein Leben als Oblate den Armen und Entrechteten gewidmet. Eine Mission, die er auch in den Zeiten des NS-Terrors nicht aufgab. So wurde er zu einem stillen Helden, der bis heute die Menschen fasziniert.

Franz Bänsch wurde 1899 in Großenhain in der Nähe Dresden geboren. Nach dem Besuch der Missionsschule St. Karl in den Niederlanden trat er 1920 in den Orden der Oblatenmissionare ein. 1928 bis 1934 wirkte er im Osten Deutschlands als Volksmissionar. Ab 1935 war er mehr als 20 Jahre war er Pfarrer in Dresden-Plauen. 

In dieser Funktion war Pater Bänsch auch für das Dresdner Gefängnis am Münchner Platz als Seelsorger zuständig. Dort lag damals eine der zentralen Hinrichtungsstätten im Deutschen Reich. 

Zwischen 1935 bis 1945 begleitete Pater Bänsch etwa 1.000 Personen, die zum Tod verurteilt wurden. 

Der direkte Kontakt mit den Gefangenen war ihm dabei besonders wichtig. Intensiv waren gerade die Gespräche direkt vor der Hinrichtung, wenn die Delinquenten schon in die Todeszelle geführt worden waren: „Mit ihm wurde alles besprochen: die Erinnerung aus der Jugend, die Vorgänge in der Heimat, die Entwicklung der Strafsache, der Verlauf des Krieges.“

Pater Bänsch nahm jeden Todeskandidaten als Mensch wahr, ungeachtet seiner religiösen Haltung. Ein ehemaliger Häftling schrieb an ihn 1946: „Wie trostreich waren mir Ihre Besuche in der Zelle … Mit jedem KPD Mann und mit jedem Ausländer, mit denen ich in der Haft sprach, sie alle schwärmten von Ihrer Liebe zu den Häftlingen.“

Nach dem Ende der NS-Herrschaft setzte sich Pater Bänsch für die Versöhnung zwischen den Völkern ein und suchte das Gedenken an die Opfer am Münchner Platz zu wahren.

Er starb 1961 in Dresden.

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