„Eigentlich lief es meistens von selbst.“ Wer sich die Lebensdaten von Pater Heinrich Treziak OMI durchliest, dem kann es erstaunen, wenn er so über sein Leben spricht. Er selbst beschreibt es als eine „wegige Existenz.“
Pater Treziak wurde am 2.2. 1935 geboren, studierte einige Semester Philosophie und trat danach in die Gemeinschaft der Oblatenmissionare ein, wo er am 1. November 1959 seine ersten Gelübde ablegte.
Bis zu den Ewigen sollte es jedoch etwas dauern, da er die Gemeinschaft verließ und nach München ging. Dort wurde er in Philosophie promoviert und schlug eine Universitätslaufbahn ein. Mit seiner Frau Maria, die er etwas später kennenlernte, war er 19 Jahre verheiratet. Die Ehe hat er als Raum gegenseitigen Wachstums erlebt: „Wenn man einander Raum einräumt, dann wächst jeder auf seine Weise – und darin wächst man zusammen.“
Mit den Oblaten hielt er immer freundlichen Kontakt. Diesen vertiefte er etwa während einer Gastprofessur in Mainz, wo damals das Scholastikat der Oblatenmissionare in Deutschland lag. Der Tod seiner Frau war für ihn ein schwerer Schlag. „Ich konnte auf der bisherigen Ebene mit meiner philosophischen Arbeit nicht mehr leben.“ Da griff er einen „liegengelassenen Anfang“ wieder auf und kehrte zu den Oblatenmissionaren zurück. 2001 wurde er zum Priester geweiht.
Auf seinen Lebensweg blickt er mit großer Dankbarkeit zurück: „Ich fühle mich einfach beschenkt.“ Mittlerweile lebt er im Nikolauskloster bei Jüchen. „Auch wenn nicht mehr viel zu tun ist - Ich habe den Eindruck, dass ich ganz intensiv lebe.“