Ein Leben zwischen Paraguay und dem Rheinland – schon die Weite des Raumes zeigt die Spanne im Leben von Pater Hans Ziffels OMI.
Pater Ziffels wurde am 1. November 1934 in Schiefbahn geboren. Im Nikolauskloster ging er aufs Abendgymnasium und legte 1959 seine ersten Gelübde ab. In dieser Zeit hatte er eine Entzündung an den Händen, die ihn über viele Jahre quälte. Erst Anfang der 60er Jahre brachte ihm der medizinische Fortschritt Heilung. Gerade noch rechtzeitig, bevor die Oblaten ihn zum Studium nach Rom schickten. Dort tagte in dieser Zeit das 2. Vatikanische Konzil.
Dieses Erlebnis von Weltkirche und Aufbruch prägte auch das weitere Leben von Pater Ziffels. Nach seiner Priesterweihe 1965 ging er nach Paraguay, wohin die deutsche Provinz damals mehrere Missionare sandte. Sein Einsatzgebiet war der Rand des Chacos, zuletzt in Villa Hayes.
Es war die Zeit der Militärdiktatur in Paraguay und zugleich eine revolutionäre Grundstimmung, wie sich Pater Ziffels erinnert. Als Oblate verstand er sich als Fürsprecher der Armen und vertrat eine friedliche Befreiungstheologie: „Wo Hass gesät wird, kann Gott seinen Segen nicht spenden.“ Dieser Satz prägte seine Arbeit in Paraguay, in der er sich von den Mächtigen distanzierte, die ihr Macht auf Gewalt aufbauten.
Nach gesundheitlichen Problemen kehrte er nach Deutschland zurück und wurde nach einigen Jahren Mittelamerika-Beauftragter für Adveniat. Mit dieser Arbeit war es vorbei, als er ohne Angabe von Gründen in Nicaragua verhaftet wurde. Seine Reisen nach Mittelamerika schätzte er danach als zu risikoreich ein.
Er wurde dann Pfarrer in Gelsenkirchen und später in Burlo. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war dabei die Katechese. So gründete er etwa einen Katecheten-Laienkreis in Burlo. Seit 2006 lebt er im Nikolauskloster, wo er auch weiterhin viele Jahre als Seelsorger aktiv war.